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Sonntag, 14. September 2008

Der Tag graute nass, sehr nass sogar, so nass, dass ich absolut keinen Gedanken an ein offenes Auto für unsere Reise verschwendete und meine Sorge einzig den Lüftungsschlitzen in der E Type-Haube galten – die Zündkabel verlaufen exakt darunter.
Aber schliesslich waren wir ja zumeist unterwegs und der Motor heiss, sodass Regentropfen wenig Chance hatten, sich ohne zu verdampfen unter die Haube zu verlieren.
Remo kam pünktlich dahergebraust, seine und Vanessas ansteckende Fröhlichkeit liessen gar keinen Raum für allfällige düstere Gedanken bezüglich Wetter während der kommenden Woche, und so biss ich in den sauren Apfel und stellte den sauber polierten E Type ebenfalls unter die Freiluftdusche, um darauf an der Spitze unseres kleinen aber feinen Konvois zum Start aufzubrechen.
Bei der Autobahnraststätte Fratten war das Wetter selbstverständlich keinen Deut besser, wie aus den Fotos unschwer ersichtlich ist; die Laune der eintreffenden CC Drivers war jedoch glänzend (ebenfalls aus den Fotos ersichtlich), und das «Fähnlein der 9 Aufrechten» setzte sich in der Hoffnung auf bessere Zeiten Richtung Süden in Fahrt.

Schon beim ersten Tankhalt zeigten sich die Auswirkungen der nahenden Finanzkrise: unser Banker Georges hatte seine sämtlichen Papiere, inclusive diejenigen mit Zahlen-Aufdrucken, zuhause liegenlassen und musste die kommenden Tage auf Pump leben – wenn das kein Menetekel war…
Aber irgendwie kriegten alle ihre Tanks voll und weiter gings. Man kann uns ja nun der Feigheit bezichtigen, aber beim Kaffeehalt wurde mehr oder minder einstimmig beschlossen, das Wagnis Flüela auszulassen, stattdessen die klaustrophobischen Beifahrerinnen notfalls mit Whisky etwas zu beruhigen und die Alpen via Tunnel zu passieren.

Die Überraschung war natürlich nicht sonderlich gross, als auf der anderen Seite der Regen unverdrossen weiter vom Himmel fiel. Die Cabrio-Insassinnen wurden zusehends feuchter – in den Fifties erachtete man ein Roadster-Verdeck noch als notwendiges Übel, was insbesondere Yvonne und Angela hautnah zu spüren bekamen; zudem flog nach dem Ofenpass der fahrerseitige Scheibenwischerarm des MG F ins Heidekraut, wo er dank Angelas scharfem Auge glücklicherweise wieder aufgespürt und behelfsmässig montiert werden konnte (ganz spontan wurde eine leicht verbesserte Montagevariante während der Mittagspause ennet der Grenze entwickelt, wo man wenigstens im Trockenen ans Werk gehen konnte).

So konnten schliesslich alle Teams zunächst einmal wieder unter Sicht weiterfahren. Die E Type-Crews mussten allerdings inzwischen ebenfalls überall ein bisschen Wasserwehr spielen; bei Georges' Cabrio aus naheliegenden Gründen, Jaguar hatte bei dessen Konstruktion das 50er Jahre-Motto noch nicht ganz vergessen, die Coupés jedoch hätten ja eigentlich dicht sein müssen – waren (und sind) sie aber absolut nicht, weshalb allenthalben Tücher in Ritzen und Spalten gestopft wurden, um dem eindringenden Nass Herr zu werden.
Vor Meran gerieten wir in den obligatorischen Stau, verursacht (oder nur verschärft?) durch einerseits einen Unfall und andererseits durch ziemlich unfähige Polizisten, die den "Abwärtsverkehr" mehr oder minder komplett blockierten. So wurde der CCC sozusagen zweigeteilt – die Frontgruppe erreichte nach einer beschwingten und teilweise etwas driftenden Bergfahrt nach Hafling schlussendlich Vöran und bezog die Zimmer. Die Gruppe Zwei unter der fachkundigen Leitung der ortskundigen (?) Bruno fuhr geschlossen und direkt in die Fussgängerzone von Meran, dies sehr zum Vergnügen der anwesenden Passanten; als schliesslich auch Joseph Lucas bei Marcels E Type noch zuschlug und letzteren immobilisierte, was Marcel dazu veranlasste, unter die imposante Haube zu kriechen, hatte die Teilgruppe Meran des CCC die Herzen der Südtiroler ganz für sich eingenommen (inclusive dasjenige des streng schauenden Carabiniere).
Irgendwie schafften es schliesslich auch alle Crews der Gruppe Zwei bis nach Vöran, und schlussendlich waren alle glücklich im Trockenen, die undichten Autos inclusive…

 

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