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Hier geht es zum Jahresprogramm 2022 / 2023 des Classic Car Club Horgenberg.

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Donnerstag, 18. September 2008

Wolken verhängten den Morgen (oder Hochnebel, je nach Betrachtungsweise).
Jedenfalls sollte es trocken bleiben, was aber einen Grossteil unserer Mitstreiter nicht daran hinderte, einen Shopping-Day einzuschalten.
Da mit mir einige andere ebenfalls der Meinung waren (und sind), dass der CCC primär ein Fahr- und nicht ein Einkaufs-Club ist, planten wir eine Alternative (vielleicht etwas gar hastig, wie sich noch herausstellen sollte – aus den von Werni prognostizierten 50km wurden schlussendlich eher deren 150….).
Nun, jedenfalls hatten wir eine ganze Weile zunächst auf der Autobahn und dann später auf der Hauptstrasse zu verbringen, was deshalb etwas mühsam war, weil Mrs Austin lediglich eine translatorische Aktivität von ca 50 MpH an den Tag zu legen bereit war (oder vielmehr deren Fahrer und Behüter). Dies bekam insbesondere Patrik auf dem Töff zu spüren, wenn ihn wieder einmal ein Lasterzug laut hupend überholte und dabei jeweils beinahe von der Bahn blies.
Nach einem Tankhalt, anlässlich dessen wir erfolgreich den Rest aus den Augen verloren, fanden wir uns letztendlich doch noch auf dem reichlich mit Graffitis verzierten Parkplatz in Bassano del Grappa wieder.

Dieser Ort beherbergt einerseits diverse Distillerien (davon kommt der Name jedoch nicht, sondern vom nahen Monte Grappa, der auch den hier fabrizierten Edelschreibgeräten den Namen verleiht), andererseits können noch heute in den an die berühmte Ponte degli Alpini angrenzenden Häusern Einschüsse gesehen werden, die von den schweren Kämpfen in diesem Ort während des ersten Weltkrieges stammen. Hier lieferten sich die Oesterreicher und die Italienischen Alpisti eine verlustreiche Schlacht, die schliesslich von den Italienern gewonnen wurde. Den Alpisti wird denn auch allenthalben mit Gedenktafeln, Monumenten und Statuen Ehre erwiesen. Weitere Mahnmale finden sich auf dem Weg vom Parkplatz zur Brücke. Dieselben stammen jedoch aus dem zweiten Weltkrieg, als nach dem Zusammenbruch des Faschismus 1944 die Deutschen die Stadt nach Widerstandskämpfern durchkämmten, was 500 Tote und 400 Deportierte zur Folge hatte. Am 26. September 1944 wurden dann zur Abschreckung 31 junge Männer an den Bäumen der städtischen Alleen erhängt. Heute erinnern Gedenktafeln an den Bäumen an dieses Gemetzel.
Auch eine der vielen Distillerien lag am Rückweg zum Parkplatz – wie man unschwer sehen kann, wurde eifrig von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, den lokalen Tresterbrand gleich zu degustieren!

Die Rückfahrt sollte nicht mehr so langweilig werden, dies war ein einhelliger Beschluss.
Leider war jedoch das Briefing – heute bereits zum zweiten Mal - nicht so ganz perfekt, sodass wir uns bereits nach 50m Fahrt verloren und uns, um es kurz zu machen, nach einigen Telefonaten unter erschwerten Bedingungen (Werni kein Telefon, Vanessa nach wie vor einhändig, man erinnert sich an den unsteten 4. Gang) am Fuss des Passo del Manghen wiederfanden.
Dafür wurden dann alle, inclusive unser Töffahrer mit seiner wendigen Husaberg, mit einer zwar (für Autos) nicht sonderlich schnellen, dafür aber umso kurvigeren Pass-Strecke der ersten Güte entschädigt (getrübt allenfalls durch die ziemlich frischen Temperaturen, den Nebel und die ebenfalls meist frischen Kuhfladen – aber das gehört wohl zum richtigen Rallye-Feeling!).
Nach dem Pass setzte sich dann die Abendsonne wieder durch, und nach dem Befüllen der Tanks mit dem Südtiroler Super-Fusel (hoffentlich ist der Wein besser….), dem Durchkämpfen des Abendverkehrs um und in Bozen, erreichten wir schlussendlich dreckig aber zufrieden (wie man so sagt) unsere Herberge und die fleissigen Shopper, die uns voller Stolz ihre Trophäen präsentierten.

Inzwischen war auch das Bestätigungs-SMS der XK-Besatzung eingetroffen, die ihren Heimatort wohlbehalten erreicht hatten.
Und es war tatsächlich trocken geblieben.