Oktober 2021
Uetikon, 10. 10. 2021
Aus Gründen der Aktualität erlaube ich mir, zunächst über den Herbstanlass vom letzten Sonntag zu berichten – das Weekend ist ja bereits seit einem Monat Geschichte, und so spielt es an sich keine Rolle, wenn ich den entsprechenden Bericht nochmals einen Monat hinausschiebe.
«All’s well that ends well»
Es war fürwahr eine Zangengeburt, bis dieser Anlass endlich realisiert werden konnte, und diese hat Christian wohl ordentlich an seinem Nervengerüst gezerrt…
Aber nach 2 Verschiebungen (vom Frühling 2020 auf Frühling 2021 und dann schliesslich auf den Herbst 2021) wurde die Herbstfahrt, wie sie nun hiess, tatsächlich Wirklichkeit.Und es zeigte sich, dass sich das Warten gelohnt hatte, wie der nachfolgende Bericht aufzuzeigen versucht.
Für einmal war der Treffpunkt nicht auf einem windigen Parkplatz, (für die Autos ja schon, zumindest Parkplatz…), sondern im Bistro zum «Spilhöfler» in Uitikon Waldegg – mit Nachmeldungen und Absagen kamen immerhin 10 Autos inclusive Gastfahrzeuge italienischer, respektive germano-italienischer Provenienz zusammen (auch die Nummernschilder weisen eine immer grösser werdende Varianz auf: SG, ZH, GL, AG, SH, SZ, VS…..)
Startaufstellung in Uitikon / Kaffe und Gipfeli, um Frühaufsteher zu stärken / Briefing
Zumeist auf wenig befahrenen Haupt-, respektive Nebenstrassen führte die gewundene und aussichtsreiche Route durchs Säuliamt und das Freiamt über den Horben zum Schloss Heidegg, wo unsere Classic Cars im Hof aufgestellt werden durften. Die Besatzungen erfreuten sich derweil an den noch immer recht zahlreich blühenden Rosen im gleichnamigen Garten und an der wiederum föhnbedingt prächtigen Aussicht.
Föhnsicht in die Alpen - wer es genauer sehen will: ins Bild klicken, dann erscheint eine grössere Ausgabe des 180° Panoramas
Vanessas Eindrrücke von der ersten Etappe
Schloss Heidegg: Christian macht die Einweisung
Unsere Classic Cars entlang der Einfahrt zum Schloss / die letzten Rosen / Lustwandeln im Garten
Weiter gings («fuhrs» ist, so glaube ich zumindest, kein deutscher Ausdruck, obschon er den Sachverhalt sicher besser träfe, da wir ja schliesslich auf Rädern unterwegs waren…) zum Mittagshalt in der Wirtschaft Niesenberg (der Schreibende hat bis anhin gar nicht gewusst, dass die Schweiz hier noch Land besitzt…), wo wir aufs Köstlichste verpflegt wurden. Unsere Classic Cars, fein säuberlich vor dem Gasthof aufgestellt, wurden derweil von den Passanten gebührend bewundert (wie gewohnt, Letztere kümmerten sich, so hatte ich den Eindruck, nicht gross darum).
Etwas satt-müde nahmen die Crews nach erfolgtem Mahl ihre Plätze wieder ein, um über weitere Hügel schliesslich im Villenpark des Strohmuseums Wohlen ihre Classic Cars ein weiteres Mal möglichst wirkungsvoll aufzustellen – was ihnen sicherlich gelungen ist, sieht man sich die entsprechenden Bilder an.
Aufstellung vor dem Strohmuseum
Imposantes Herrenhaus mit ebenso imposanten Classic Cars / Führung durchs Museum - man beachte die filigranen Gebilde, die Frauen damals zT in Heimarbeit bei schlechter Beleuchtung (Kerzen oder Petrollampen!) herstellten: Chapeau (natürlich ebenfalls aus Stroh!).
Wir hingegen erfreuten uns an der interessanten Geschichte der Stroh - Verarbeitung im Freiamt des vorletzten bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts. Es ist während eines einzigen Besuches schlichtweg überfordernd, sich alle Exponate eingehend anzusehen. Die schiere Menge an absoluten Meisterwerken, die beinahe allesamt in Handarbeit hergestellt wurden ist beinahe erschlagend. Interessant ist insbesondere, dass diese Produkte, vor allem am Anfang die Hüte, internationalen Anklang fanden und an Ausstellungen immer wieder Preise einheimsten. Gut zu wissen: wenn auch leider hier wie an allzu vielen Orten die Handwerkskunst zugunsten der Automatisation und der billigen Herstellungsprozesse den Kürzeren gezogen hat, gibt es sie noch immer: die Hutmacher, die aus profanen Stengeln, auf denen üblicherweise das Vieh liegt, noch immer in althergebrachter Art Kunstwerke herstellen.
Da der Himmel sich mehr und mehr verdüsterte, machten wir uns nach diesem abwechslungsreichen CCC Sonntag alsbald auf die Heimreise, um hoffentlich trocken anzukommen (die paar Tropfen, die uns in der Region Mutschellen beglückten, kann man getrost ignorieren).
Insgesamt hat uns Christian mit einem «Day to remember» beglückt – wie bereits eingangs erwähnt, hat sich das Warten gelohnt – ich hoffe, Christian hat sein Nervengerüst inzwischen wieder geordnet!
Ganz herzlichen Dank Christian, es war ein Anlass der Sonderklasse.
Yours very sincerely
Urs
Und weils so schön war: nochmals ein Panorama vom Horben aus - vergrössern durch Klicken ins Bild