Programm

Hier geht es zum Jahresprogramm 2022 / 2023 des Classic Car Club Horgenberg.

Weiter...

Kontakt

Für Fragen und Anmerkungen stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

Weiter...

Technical Section

(Hoffentlich) nützliche Tips, Tricks und Kniffe.

Weiter...

Mai 2020

Uetikon, 23. Mai 2020

Dear Classic Car Driver

Da ich nach wie vor mit meiner Suche  in meinem Archiv nach verwertbarem (Bild-)Material  nicht fündig geworden bin, hat sich Bruno Hüppi unser erbarmt und einen Bericht von der Reise seiner Familie nach Dänemark verfasst, den sie 2019 unternommen haben.

Sehr zur Nachahmung empfohlen (sowohl Reise als auch Bericht.....)

Neues Material ist natürlich zur Zeit äusserst rar, da alle guten Veranstaltungen abesagt werden mussten - so bleiben eben leider die Monatsbriefe weitgehend aus. Deswegen an dieser Stelle einmal mehr der Aufruf an ALLE, sich doch ebenfalls mit einem Beitrag auf der HP zu verewigen....

 

Yours very sincerely

Urs

 

titel

Mit dem Morris Minor nach Dänemark

International Morris Minor Meeting 2019 in Rudbøl

Als man noch unbeschwert mit dem Oldie reisen durfte.

 

Liebe CCC’ler

Im Zusammenhang mit dem Lockdown bzw. der momentan herrschenden Lähmung des normalen Lebens, rief unser Präsi wiederholt dazu auf, etwas einigermassen Attraktives für die Club-Homepage beizusteuern, damit diese nicht auch noch verkümmere.

Durch die neuen Regelungen im Zusammenhang mit COVID-19 hat die Ferien- und Reiseform unserer vergangenen Sommerferien unerwartet an Aktualität gewonnen: aus der heutigen Perspektive mutet unsere Dänemarkreise direkt frivol an.

Eine fast dreiwöchige Ferienreise in einer Distanz von 1500 km mit dem Woody unter die Räder zu nehmen, war allerdings nicht zuoberst auf dem Wunschzettel, wie kam es trotzdem dazu?

Freunde aus dem Morris Minor Club schwärmten uns von dem alle Jahre stattfindenden Treffen der nordischen Clubs (Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden) vor. Da würden an die 100 Fahrzeuge teilnehmen, es herrsche eine tolle, kameradschaftliche Atmosphäre und diesmal finde dieses Treffen nahe an der deutschen Grenze, in Rudbøl statt, also von der Schweiz aus noch in einer vertretbaren Distanz. Die Option, einen Grossteil der Strecke mit dem Autozug zurücklegen zu können, fand Esther sehr attraktiv, auch unsere Tochter Victoria gewann dieser Unternehmung einen abenteuerlichen Zug ab, und so beschlossen wir, zu dritt an diesem Treffen teilzunehmen.

Also begannen wir die Unternehmung zu planen, Autozug und Unterkünfte buchen, denn es versteht sich von selbst, dass wir im Anschluss an das Treffen noch weitere Ferientage in Dänemark verbringen wollten.

 

01 start             02 auf zug

Start: vor und auf dem Zug

 

Am Montag, 8. Juli starten wir im Laufe des Nachmittags nach Lörrach, dort angekommen begeben wir uns auf Einkaufstour für ein gepflegtes Nachtessen, bevor wir unser Abteil im Zug beziehen. Sämtliche Fahrzeuge und Motorräder werden auf die zweistöckigen Bahnwagen verladen und fachmännisch verzurrt. Um 20 Uhr rollt der Zug los, es ist einer jener heissen Julitage und wir sind glücklich, ein klimatisiertes Abteil gebucht zu haben.   Wir geniessen unser Nachtessen während wir in warmer Abendstimmung durchs Markgräflerland mit Blick ins gegenüberliegende Elsass rattern. Früh morgens werden wir vom Schaffner geweckt, der uns nach der Morgentoilette auch das Frühstück serviert. Den Bahnhof Hamburg Altona erreichen wir um 7:30 Uhr, kurz nach Ankunft werden die Fahrzeuge entladen.

03 altona                  04 ankunft

Recht beschwingte Ankunft in Hamburg Altona, vom Publikum bestaunt

Etwas seltsam ist es schon, frühmorgens an staunenden Pendlern vorbei, mitten durch die Bahnhofshalle zu fahren. Ebenfalls speziell ist, dass wir uns mitten im morgendlichen Berufsverkehr in einer fremden Stadt zurechtfinden müssen. Wir entscheiden uns, Hamburg über die nahe Autobahnausfahrt in Richtung Kiel zu verlassen und finden uns schon bald auf einer sechspurigen Ausfallstrasse manchmal links und rechts von Vierzigtönnern umzingelt, die sich auch schon mal mit drohendem Horn den Weg freihupen. Unser Minor lässt sich nicht einschüchtern und hält sich wacker, ca. 20 km ausserhalb Hamburg verlassen wir die Autobahn, durchqueren den Naturpark Aukrug, unterqueren via dem neuen Tunnel den Nord- Ostseekanal und nehmen Kurs auf Husum. In der hübschen Altstadt am holsteinischen Meer verpflegen wir uns mit den ersten leckeren Krabben-Brötchen. Auf der Weiterfahrt Richtung dänischer Grenze wird es zusehends ländlicher und immer mehr fallen uns die reetgedeckten, aus rotem Backstein erbauten Häuser auf. Die Strassen werden immer enger, die Ortschaften kleiner und unverhofft sind wir an der dänischen Grenze. Gleich dahinter ist die, an einem kleinen See, mitten im Grünen gelegene Ortschaft Rudbøl. Zu unserem grossen Erstaunen ist das von uns gebuchte Haus nicht auf dem Campinglatz, wo das Treffen stattfindet, sondern das ehemalige Zollhaus an der Grenze.

05 rudbol

06 zollhaus

Rudbøl mit unserer Unterkunft im ehemaligen Zollhaus (man beachte insbesondere das passende Auto davor!)

Hier richten wir uns gemütlich ein und unternehmen Erkundungsfahrten in der näheren Umgebung. Im Verlauf der Woche treffen immer mehr Minors ein, bis dieses Fahrzeug in der kleinen Ortschaft die meistvertretene Marke stellt. Am Freitagabend ist dann das grosse Arrivée: Saloons, Convertibles, Vans, Pickups und Woodies in allen Variationen tauchen auf, etliche ziehen einen kleinen Wohnwagen hinterher. Am Abend findet im zum Campingplatz gehörenden Hotel der offizielle Begrüssungsanlass statt, mit einem ausgezeichneten Nachtessen, das Dessertbuffet sucht seinesgleichen, wir schlemmen. Am Samstag starten wir zur gemeinsamen Ausfahrt nach der Bezirkshauptstadt Tønder, wo die Fahrzeuge auf einem grossen Platz zur Besichtigung aufgestellt werden, insgesamt sind es 86 Fahrzeuge.

08 schnauzen

 Nicht ganz korrekt ausgerichtet, aber dennoch in Reih und Glied.... - Parkplatz beim Treffen

 

07 mogeltonder

Häuserfront in Møgeltønder

Die Fahrt führt uns durch Møgeltønder, ein historischer Ort mit königlichem Schloss und Park, hier sollen der Prinz und die Prinzessin oft die Sommertage mit ihren Kindern verbringen. Historisch ist auch das Kopfsteinpflaster der bombierten Strasse, im Schritttempo durchqueren wir die malerische Ortschaft in einer Art Massagefahrt und hoffen, dass sämtliche Schrauben an unseren Autos korrekt angezogen sind.

Einige Stimmungsbilder vom Treffen

{gallery}Monatsbriefe/2020/20_05/treffen/{/gallery}

MM Pick-Up, Van mit "originaler" Beschriftung, Woodie - Hecks, PicNic-Transporter mit stilechtem Inhalt, Push-Games, MM hyper-restored, Übersicht über das Treffen

Die Stimmung ist sehr freundschaftlich, mit den englisch- und deutschsprachigen können wir uns gut austauschen. Bezüglich Fahrzeuge ist alles zu sehen, von wackligen Rostlauben über sehr originale Wagen bis zu total overrestored Cars gibt es alles.

Am Sonntag verlassen wir den Treff in Richtung Ribe, fahren über Holstebro zur Halbinsel Thy, der Insel Mors nach Roslev wo, wir uns einige Tage in einem kleinen Landhaus mitten in der Natur entspannen. Danach verbringen wir einige Tage in Kyellerup bevor wir uns über Aarhus auf die Insel Fünen nach Faaborg begeben. Nach zwei Tagen in Dyreborg nehmen wir die Fähre zurück aufs Festland und fahren durch Schleswig Holstein zurück nach Hamburg von wo aus wir wieder den Zug zurück nach Lörrach besteigen.

 

{gallery}Monatsbriefe/2020/20_05/reise/{/gallery}

Eindrücke von unserer Reise: Wasserschloss, Thy, Morse, Wassermühle, Frisch gepinselter Leuchtturm, typische dänische Landstrasse, typisch dänisches Haus, Schloss Egeskof

 

28 hamburg

Hamburg, Hafen. Zwischenziel vor dem Erklimmen des Zuges

 

Zusammenfassend stellen wir fest, Dänemark ist ein ideales Land, um mit einem Oldie Ferien zu machen. Das Land verfügt über viele attraktive Sehenswürdigkeiten und ein sehr gutes Strassennetz, die Bevölkerung ist höflich, freundlich und verhält sich sehr kultiviert im Strassenverkehr. Unser Traveller hat uns zuverlässig durchs Land transportiert und trotz der Zugfahrt haben wir 2350 km zurückgelegt und geschluckt hat er lediglich 5,3 Liter auf 100 km.

Bruno Hüppi 12. Mai 2020 (Text und Bilder)