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April 2015

GRRC 73rd Members‘ Meeting 2015

Dear Classic Car Driver

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Obschon inzwischen bereits der erste Anlass der Saison stattgefunden hat, will ich der guten Ordnung halber die chronologische Abfolge einhalten.

So berichte ich nachfolgend über einen neu aufgelegten Motor-Event (im Auto-Jargon würde man wohl von einer Continuation sprechen):

Und zwar wurde nach langer Pause erstmals 2014 das Members‘ Meeting in der 72. Ausgabe wieder durchgeführt – wie für Goodwood üblich, entsprechend stilecht und spannend.

Eigentlich war es eine Art von Mini-Revival, einfach mit sehr viel weniger Leuten und einem deutlichen Schwergewicht auf den Rennen.

So beschlossen wir, dieses Jahr auf den Besuch des Revivals zu verzichten und stattdessen bereits im Frühjahr nach Südengland zu pilgern, um dem 73. Members‘ Meeting beizuwohnen.

In der Tat, es wurde nicht zuviel versprochen:

Jedermann hatte (beinahe) überall ungehinderten Zutritt, man hatte Platz, es herrschte kein Gedränge (ausser hie und da in der Boxengasse oder auf der Piste) – kurz, es war die grosse Freude für alle anwesenden Petrolheads, welche zwar nicht im Stil der „Forties to Sixties“ gekleidet zu sein hatten – jedoch durchaus im Stil von „Real English Gentlemen“. Iris fand es zwar auch einigermassen spannend, allerdings hat sie wohl schon lange nicht mehr so gefroren wie während dieses Wochenendes: der Boden war kalt, die Luft war kalt, es blies die ortsübliche steife Brise, die einen bis auf die Knochen auskühlte (ausser man trug einen Kilt, aber dies taten nur sehr wenige), zudem befand sich mit konstanter Boshaftigkeit stets eine Wolke vor der Sonne (rundherum war der Himmel blau)  – so war für meine Frau das Vergnügen eher eingeschränkt. Daran konnten nicht einmal die Hundertschaften von blühenden Osterglocken etwas ändern, die eigens für dieses Wochenende entlang der Piste gepflanzt worden waren.

In den Paddocks und auf der Piste hingegen herrschte hitziger Hochbetrieb.  In den Ersteren wurde geputzt, geschraubt und getestet, auf der Letzteren von den Autos sozusagen das Äusserste abverlangt – selbst von den ordentlich teuren Exemplaren, die auch an diesem Anlass sehr zahlreich vertreten waren.

Jaguar war erfreulich zahlreich vertreten, einerseits bei den Sportwagen der 50er Jahre (C, D Types, Lister, Costin), Sportwagen der Sixties ( E Type), Saloons der (Fifties  MK VII, Mk 1), welche sich allesamt sehr gut präsentierten, teilweise sogar mit Siegen, wie beispielsweise der 3.4 Litre, gefahren von Andy Wallace, welcher nach einem Patzer eine sensationelle Aufholjagd startete und sich schliesslich gegen einen unglaublich schnellen Austin A40 sozusagen in letzter Sekunde taktisch äusserst geschickt durchsetzen konnte – wie der Speaker richtig anmerkte, „He didn’t win Le Mans for nothing“.

Aber es führen absolut nicht nur Exoten:

Wie im Revival die St Mary’s Trophy der Publikiumsmagnet ist, ist am Members‘ Meeting das Pendant die Gerry Marshal Trophy, auch dort jagen im Rennen der Tin Tops kleine Austins die grossen Jaguar und machen letzteren das Leben ganz ordentlich schwer!

Gekämpft wurde allenthalben mit harten Bandagen, ja hie und da wurde, teilweise recht ausgiebig, Blech kalt verformt, sowie auch Blechfühlung gegangen, dass die Funken stieben, wie einzelne Bilder demonstrieren.

Aber ansonsten hielten sich die unfreiwilligen Manöver in engen Grenzen, dies trotz der schwierigen Strecke, die, bedingt durch die herrschende Kälte, nicht wirklich griffig war und die Fahrer zu teilweise sehr spektakulären Drifts zwang.

Nicht nur Jaguar vermochte zu faszinieren, es kämpften in den diversen Kategorien Rennwagen und Tin Tops aus den 30er bis zu den 70er Jahren um Platz und Sieg wie in alten Zeiten!

Schaut man sich einen Schwarz-Weiss Film eines Club-Race aus den Fünfzigerjahren an, hält das Members‘ Meeting einem Vergleich allemal stand!

Fazit?

Für mich ein Anlass, den ich sicherlich wieder besuchen werde.

Im Gegensatz zum spektakulären Revival eine vom Umfeld her deutlich weniger überlaufene Angelegenheit, der Motorsport spielt beim Members‘ Meeting sicherlich DIE zentrale Rolle – ganz im Stil der Club Events der Fifties. Eine nahtlose Fortsetzung, sozusagen.

Very well done, Earl of March!