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Hier geht es zum Jahresprogramm 2022 / 2023 des Classic Car Club Horgenberg.

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Montag, 15. September 2008

Der Junior-Wirt sollte recht behalten: er hatte mir am Vorabend den Mond gezeigt und mir erklärt, dass es nun die ganze Woche zwar frisch, aber trocken sein werde (wie er diese kühne Prognose bewerkstelligt hat, wird mir ein Rätsel bleiben – vermutlich war es einfach eine touristisch wirksame Massnahme, um uns bei Laune zu halten….).Am Morgen wurden jedenfalls bei kühlem Sonnenwetter Teppiche an Balken gehängt und Zeitungen in Fussräume gelegt, andere Teppiche aus dem Heizungsraum geholt und wieder an ihren angestammten Platz gelegt, es wurde eifrig geschmiert, es wurden Oelstände kontrolliert, Wasser nachgefüllt, kurz, die Stimmung war grandios.

Irgendwie war es uns dann ganz recht, dass es am Vortag gegossen hatte, denn die zu erneuernde Strasse nach Jenesien war ganz ohne Belag und glich eher einem zivilisierten Bachbett – nicht auszudenken, wie viel Staub wir ohne vorgängige Befeuchtung hätten schlucken müssen. So aber hielt sich alles in Grenzen, es fiel nicht einmal ein Auspuff ab!
Der erste Pannenhalt folgte erst etwas später, als die Strasse wieder breit und glatt war: Waltis "Lady Austin" verlor ein Schräubchen des Gasgestänges, was besonders beim Bergauffahren etwas hinderlich ist, und bei Marcels E Type machte sich der Geist von "Old Joseph" bereits schon wieder bemerkbar: der eine Lüfter, von dem später noch die Rede sein wird, weigerte sich bisweilen, die ihm zugedachte Funktion, Lüften eben, wahrzunehmen. So sah man Marcel einmal mehr (und dies nicht zum letzten Mal) in einer eher unbequemen Stellung unter der Haube seines Autos. Da ja die meisten Besitzer von alten englischen Autos gleichzeitig auch Mechaniker, Elektriker, Schlosser, Spengler und Sattler (Habe ich irgendetwas vergessen? Ach ja, Diagnostiker vor allem….) sein müssen, setzte sich der Konvoi nach Beheben der Missfunktionen wieder in Bewegung. Dass es ziemlich kalt und zugig war, kann unschwer daraus abgeleitet werden, dass einige der bisher offenen Verdecke wieder in den geschlossenen Zustand rückversetzt wurden.

Ausserhalb Bozen gerieten wir in eine temporäre Sackgasse, was vorübergehend zu einem CCTJ (Classic Car Traffic Jam) führte und zu einem Umweg der schnelleren Art: nach Rechts-Liegen-Lassen von irgendwelchen untermotorisierten Dieselfahrzeugen konnten wir endlich einmal ein paar Kilometer lang die Spinnweben aus unseren Motoren blasen – Fahrfreude pur auf verlassenen Strassen (diese Sorgen hatte Walti nicht: er fuhr eigentlich ständig mehr oder weniger digital – Vollgas oder Bremse; aber auch er traf alsbald wieder auf den Rest des Pulks).
Bis zum Verpflegungshalt wars dann nicht mehr weit, und nach photogenem Aufstellen der Classic Cars widmeten sich deren Insassen dem leiblichen Wohl (obwohl eingentlich die Autos den "Chrampf" gehabt hatten!). Man beachte in diesem Zusammenhang den Auftritt von Marcel "Al Capone" Roesli – er ist mit einem Jaguar definitiv falsch motorisiert, viel eher würde zu ihm ein schwarzer Cadillac aus den Dreissigern passen….

Die nächste Verschiebung brachte uns in die Gegend von Tiers – das Wetter "machte" etwas "zu", es wurde zusehends noch kühler, blieb aber trocken. Auf dem Parkplatz vor Schloss Prösel zeigte dann Vanessa vollen Einsatz beim Ablichten einzelner Autos vor adaequater Kulisse; wie man sehen kann, ist das Resultat entsprechend! Auf dem Schloss dann konnten wir uns unter kundiger Führung einer charmanten Führerin ein Bild von vergangenen mehr oder weniger glorreichen Zeiten des Südtirols machen, als noch Zucht und Ordnung herrschten: insbesondere war einerseits der Kerker sehenswert, in den die Delinquenten aus einer Höhe von mindestens 5 Metern hinuntergestossen wurden – wenn sie nicht sofort tot waren, was ihnen zu wünschen war, denn hinaus kamen sie, wenn überhaupt, nur noch in Einzelteilen, verendeten sie elendiglich entweder an Blutungen oder an Wundinfekten; gegen den Gestank wurde dann einfach Kalk über alles geschüttet. Andererseits waren die Leute bis vor nicht allzulanger Zeit schon ziemlich kürzer als heute: den Beweis liefert einmal mehr Marcel, der die Badewanne auf Tauglichkeit prüfte.
Dass Bruno vor der Heimfahrt so intensiv unter der Motorhaube tätig war (siehe letztes Bild der Serie), sollte ihm wenig nützen: er erreichte eben knapp die Anhöhe vor Vöran, als der Motor seines TR6 den Dienst quittierte und mit keinen Mitteln mehr zum Laufen gebracht werden konnte. Auch eine Umbau-Aktion von Werni und mir (Ersatz der elektronischen Zündung durch die originale, die Werni zum Glück mitführte), brachte keinen Funken Besserung – und Zündung schon gar nicht. So mussten wir halt sehr zum Missvergnügen seines Fahrers dessen Auto ins Hotel zurückschleppen (aber erst, nachdem wir vor lauter Schlottern und klammen Fingern kein Schräubchen mehr richtig halten konnten!).

Nach der wärmenden Dusche und dem Nachtessen studierte männiglich Manuals und Schaltkreise und beschloss, der Sache am nächsten Morgen auf die Spur zu gehen, zumal es inzwischen bereits sehr finster und noch kälter geworden war.

 

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