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Freitag, 19. September 2008

Anschliessend an die üblichen Morgen-Service-Arbeiten wollte Marcel einfach nicht mehr unter der Motorhaube hervorkommen – im Gegenteil, er kramte seinen Wagenheber heraus und machte sich so richtig ernsthaft ans Werk (für die korrekte Antwort auf die Frage, wo denn und weshalb, werden keine Preise verliehen). Jedenfalls verdächtigte er nach wie vor den rechten Lüfter als Urheber der jeweils im ungünstigsten Moment auftretenden kompletten Stromausfälle. Mein scheuer Hinweis, vielleicht doch einmal kurz die Relais zu kontrollieren und notfalls die Lüfter direkt anzuschliessen, (aus eigener Erfahrung…) stiess aus irgendwelchen Gründen auf taube Ohren – vielleicht wars der Wind, der meine Worte verwehte.
Jedenfalls wünschte er uns gute Reise und verkroch sich – unter moralischer Unterstützung von Dörthe - noch tiefer unter seinem Auto.
Die übrigen starteten die Motoren und setzten sich alsbald Richtung Schloss Meran in Bewegung (Wernis Natel haben wir wieder nicht gefunden, aber davon soll etwas später noch die Rede sein).
Einmal mehr war es schön, beobachten zu können, wie die Leute unsere Autos umringten und werweissten, was das denn alles sein könnte. Von Lancia bis Mercedes war alles zu hören, einzig Mini und Jaguar wurden zumeist richtig identifiziert.
Bis der Schlossherr auftauchte und uns die Billette verkaufte (die er dann gleich wieder in Empfang nahm), konnten wir staunend beobachten, wie hierzulande Restaurationsarbeiten vonstatten gehen: einem SUVA-Inspektor wäre das kalte Grausen den Rücken hinauf und hinunter gekrochen!

Die Führung war spannend und ging über Andreas Hofer bis zu den aufwendig bemalten Zielscheiben ohne Widerspruch vonstatten; als allerdings der Schlossherr zu behaupten wagte, die Schweizer hätten bei der Schlacht von Murten gegen Karl den Kühnen verloren, regte sich so lauter Protest, dass sich der Nachfahre der Habsburger geschlagen geben musste, um einem ähnlichen Schicksal zu entgehen wie weiland der kühne Karl….
Aber wahrscheinlich erzählt er unbeirrt seine Version den österreichischen und deutschen Touristen weiter.
Nach dieser (sicherlich für die einen anstrengenden) Führung, wollten ebendiese einen sich vermehrt der Musse hingeben (Vanessa allerdings gedachte, ihre Reitausrüstung zu amortisieren), die unentwegten anderen brannten darauf, bei diesem schönen Wetter nochmals einen oder zwei Pässe zu bezwingen.
Und das taten wir denn auch.

Beim ersten, dem Jausen-Pass wurde die Freude etwas getrübt durch vorwiegend deutsche Rentner-Touristen, die primär der Aussicht wegen hierhergekommen und keinesfalls schneller als 30 km/h unterwegs waren, denn alles darüber wäre sicherlich gefährlich gewesen. So riskierten sie, vollumfänglich auf das Treffen der Kurven konzentriert, höchst selten einmal einen Blick in der Rückspiegel, und konnten es schlussendlich gar nicht fassen, dass da plötzlich ein altes Auto nach dem anderen Vorfahrt verlangte….
Patrik hatte es da bedeutend besser, ihn störten diese Touris nicht. Er wartete auf der Passhöhe mit leicht gelangweilter Miene, bis wir schlussendlich auch erschienen….
Dafür verpasste er dann den Mittagshalt und musste, da er bereits im Tal unten war, als er mein SMS las, nochmals zurückfahren (was ihn aber angesichts der schönen Strecke nicht sonderlich stresste).

Frisch gestärkt nahmen wir nach dem mit unglaublicher Geschwindigkeit erschienenen Mittagessen die Talfahrt in Angriff und machten uns sogleich an den Anstieg zum Penser Joch.
Hier herrschte kein nennenswerter Verkehr, und mit Frohlocken konnten wir unseren Classic Cars nochmals so richtig die Sporen geben – es war nochmals die reine Freude!

Weniger Freude hatte inzwischen unser Marcel:
Irgendwann musste er nach diversen erfolglosen Versuchen, den Fehler zu finden, sehr widerwillig die Waffen strecken und den Pannendienst benachrichtigen. Trotz seiner Proteste wurde die unwürdige Aktion des Verlades auf den Lastwagen von Vanessa leicht schadenfroh festgehalten und wird nun erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dafür lief der E Type im Anschluss an die Huckepack-Reise nach Meran ohne Stromausfall bis nach Hause (Grund der Störung, nur so nebenbei: das Lüfter-Relais….).

Am Abend fanden sich dann alle wieder auf der Terrasse des "Oberwirt" – inclusive der Überreste von Wernis Natel. Es wurde von Strassenarbeitern entdeckt, die zuvor entsprechend informiert worden waren; nicht mehr einsetzbar für den ihm zugedachten Zweck war und bleibt es aber trotzdem Vielleicht liesse es sich irgendwie an den Pechvogel-Preis ankleben, es würde jedenfalls dazu passen.
Wie es sich für einen gediegenen Club wie dem unsrigen gehört, verlief der Schlussabend dem entsprechend – aufgelockert immerhin durch die abendlichen Witze des Oberwirt (und seines Schwiegersohnes).
Schliesslich wollten alle den morgigen Heimweg einigermassen fit in Angriff nehmen.

 

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